Freuten sich bei der Vernissage (v.l.) Präsident Hans Brocker, Siglinde Kallnbach und Dr. Michael Euler-Schmidt, stellvertretender Direktor des Stadtmuseums (Foto: Staschowski)
Kunst und Chronik Von MORITZ KÜPPER

Zeitlose Kunst und chronologische Geschichte verbindet die Ausstellung „11 x 11“ der Aktionskünstlerin Siglinde Kallnbach und der Karnevalsgesellschaft „Alt-Köllen“ im Kölnischen Stadtmuseum. „Uns ist eine spannende Lösung gelungen“, sagte Michael Euler-Schmidt, stellvertretender Museums-Direktor, bei der Eröffnung am Donnerstagabend, „eine Verbindung von historischen und künstlerischen Elementen.“ Aber nicht nur die Ausstellung führt die Künstlerin und die Karnevalisten zusammen, sondern auch Kallnbachs Projekt „a performancelife“, bei dem Solidarität mit an Krebs erkrankten Menschen gezeigt wird. Bei der Eröffnung signierten die „Alt-Kölner“ einen „a performancelife“-Anzug. „Das Ziel ist es, krebskranken Menschen die Freude am Leben zu erhalten“, sagte Hans Brocker, Präsident der KG und Initiator der Ausstellung, „und was ist eine bessere Medizin als der Karneval?“

Kallnbach hatte seit 1994 den Kölner Karneval dokumentiert. Die Bilder zeigen Sitzungen und Straßenkarneval - aber auch Exotisches: So hat die Künstlerin auch Bilder des Nebuta-Festivals, eines japanischen Trachtenumzuges, mit aufgenommen. Die Fotos sind nicht geordnet: „Karneval ist ist voller Lebensfreude“, sagte Kallnbach, „und die ist zeitlos.“ Chronologisch dagegen ist die Dokumentation über „Alt- Köllen“. Die 121-jährige Geschichte der Gesellschaft - deswegen heißt die Ausstellung auch „11 x 11“ - wird in Orden, Programmheften und Fotos dargestellt. Höhepunkte sind die von der KG gestellten Dreigestirne sowie die Audienz beim Papst.

www.a.performancelife.com

Samstagsausgabe der Kölnischen Rundschau, 24.Jan.2004